Eine ifo-Studie zeigt, dass 2022 in Deutschland 4,56 Millionen Personen im öffentlichen Dienst, gemessen in Vollzeitäquivalenten, beschäftigt waren, was 62 Beschäftigten je 1.000 Einwohner entspricht. Nachdem die Beschäftigtenzahl von 2000 bis 2008 auf 55 je 1.000 Einwohner zurückging, stieg sie bis 2021 wieder um 13% an.
Besondere Zuwächse wurden auf Landes- und kommunaler Ebene verzeichnet. Auf Landesebene stieg die Zahl auf 27 Beschäftigte je 1.000 Einwohner, ein Anstieg von 12,5%. Im Bund und bei der Sozialversicherung blieb die Zahl konstant.
Besonders stark war der Zuwachs in Kommunen: Von 15 Beschäftigten je 1.000 Einwohner im Jahr 2006 auf 18 im Jahr 2021, ein Plus von 20%. Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland sind auf kommunaler Ebene geringer. Die Hauptwachstumsbereiche in den Kommunen sind „Zentrale Verwaltung“ und „Soziales und Jugend“.
Besonders im Bereich „Tageseinrichtungen für Kinder“ gab es mit 57% einen erheblichen Anstieg. Die Forscher der Studie führen das Wachstum hauptsächlich auf die steigenden Adressatengruppen wie mehr Studierende und Schüler zurück. Zudem könnte der Anstieg im Bereich „Soziales und Jugend“ mit der erweiterten Betreuung von unter-6-Jährigen zusammenhängen. Im Westen war dieser Anstieg mit 63% größer als im Osten mit 39%.
Das Wachstum der Beschäftigtenzahlen ist dabei nicht proportional zur Gesamtbevölkerungszahl, die nur um 2% stieg. Besorgniserregend ist das enorme Wachstum der „Zentralen Verwaltung“, vor allem der „Inneren Verwaltung“, die Querschnittsaufgaben übernehmen und Ressourcen bereitstellen. Trotz drei Jahrzehnten Modernisierungsversuchen ist die Verwaltung komplexer und möglicherweise weniger effizient geworden. Weitere Details zur Studie sind online verfügbar.