Gehälter im öffentlichen Dienst 2024: Ein Überblick

Für 2024 stehen im öffentlichen Dienst in Deutschland deutliche Gehaltserhöhungen an:

  • Bund und Kommunen: 3.000 € Einmalzahlung + 200 € mehr pro Monat ab März 2024 + 5,5% Erhöhung
  • Landesbeschäftigte: 3.000 € Inflationsausgleich + 200 € mehr ab November 2024 + 5,5% ab Februar 2025

Diese Erhöhungen betreffen rund 2,5 Millionen Beschäftigte und sollen den öffentlichen Dienst attraktiver machen.

Wichtige Fakten im Überblick:

AspektDetails
GesamterhöhungDurchschnittlich über 11%
Laufzeit25 Monate (bis 31. Oktober 2025)
ZusatzleistungenUrlaubsgeld, Weihnachtsgeld, Altersvorsorge
HerausforderungenFachkräftemangel, knappe Kassen, steigende Pensionskosten

Der neue Tarifvertrag zielt darauf ab, die Kaufkraft zu stärken und den öffentlichen Dienst wettbewerbsfähiger zu machen.

Wie funktioniert die Bezahlung im öffentlichen Dienst?

Das Bezahlungssystem im öffentlichen Dienst Deutschlands ist komplex, aber gut strukturiert. Es basiert auf Tarifverträgen und Gesetzen, die die Gehälter für Millionen Beschäftigte festlegen.

Wichtige Tarifverträge

Zwei Hauptsäulen bestimmen die Bezahlung:

  1. TVöD für Bund und Kommunen
  2. TV-L für Landesbeschäftigte

Diese Verträge werden regelmäßig neu verhandelt. Der Tarifabschluss 2023 zeigt, wie dynamisch das sein kann:

ZeitraumMaßnahme
Juni 20231.240 € Einmalzahlung
Juli 2023 – Februar 2024220 € monatlich extra
Ab März 2024200 € mehr + 5,5% Steigerung

Bundesinnenministerin Nancy Faeser sagte dazu:

"Wir haben den Gewerkschaften so weit entgegenkommen können, wie es unter schwierigen Haushaltsbedingungen verantwortbar ist."

Entgeltgruppen und Stufen

Das System basiert auf Entgeltgruppen (E1 bis E15Ü) und Stufen (1 bis 6):

  • Gruppen richten sich nach Qualifikation und Verantwortung
  • Stufen spiegeln die Berufserfahrung wider

Ein Beispiel: Ein Ingenieur in E13 könnte so verdienen:

StufeErfahrungBruttogehalt (ca.)
1Anfänger4.000 €
2Nach 1 Jahr4.300 €
6Nach Jahren5.500 €

Regionale Unterschiede

Trotz bundesweiter Verträge gibt’s regionale Abweichungen:

  • Zulagen in teuren Städten wie München
  • Ost-West-Unterschiede, die langsam verschwinden

Die Plattform StaatsJobs.com hilft beim Vergleich von Stellen und Gehältern in verschiedenen Regionen.

Das System im öffentlichen Dienst ist zwar nicht einfach, bietet aber Stabilität und Transparenz. Regelmäßige Verhandlungen passen die Gehälter an aktuelle Entwicklungen an.

Gehaltstabellen 2024

Die Gehälter im öffentlichen Dienst haben für 2024 einen Boost bekommen. Hier’s der Überblick für Bundes-, Landes- und kommunale Angestellte:

Bundesangestellte (TVöD Bund)

TVöD

Ab März 2024 sieht’s für Bundesangestellte so aus:

EntgeltgruppeStufe 1Stufe 2Stufe 3Stufe 4Stufe 5Stufe 6
E 15Ü6.752,60 €7.462,01 €8.134,09 €8.582,18 €8.686,69 €
E 155.504,00 €5.863,92 €6.265,40 €6.813,49 €7.377,29 €7.748,20 €
E 145.003,84 €5.329,75 €5.755,37 €6.227,68 €6.754,16 €7.132,13 €
E 134.628,76 €4.985,95 €5.392,57 €5.834,04 €6.353,53 €6.635,44 €
E 124.170,32 €4.581,34 €5.061,67 €5.594,63 €6.220,01 €6.516,74 €

Das sind die monatlichen Bruttogehälter. Der Clou: 200 € plus 5,5% mehr ab März 2024. Nicht schlecht, oder?

Landesangestellte (TV-L)

TV-L

Für die Landesangestellten gilt ab November 2024:

EntgeltgruppeStufe 1Stufe 2Stufe 3Stufe 4Stufe 5Stufe 6
E 15Ü6.522,63 €7.195,90 €7.834,88 €8.253,95 €8.357,04 €
E 155.417,31 €5.794,35 €5.993,59 €6.701,27 €7.237,15 €7.442,26 €
E 144.942,64 €5.285,93 €5.567,63 €5.993,59 €6.646,27 €6.833,67 €
E 134.588,38 €4.908,07 €5.148,54 €5.615,72 €6.261,53 €6.437,38 €
E 124.174,86 €4.440,88 €5.004,26 €5.498,93 €6.137,87 €6.310,00 €

Hier ist schon die 200 € Erhöhung ab November 2024 drin. Obendrauf gibt’s noch 3.000 € Inflationsausgleich – steuerfrei!

Kommunale Angestellte (TVöD VKA)

Die kommunalen Angestellten ziehen ab März 2024 mit den Bundesangestellten gleich:

EntgeltgruppeStufe 1Stufe 2Stufe 3Stufe 4Stufe 5Stufe 6
E 155.504,00 €5.863,92 €6.265,40 €6.813,49 €7.377,29 €7.748,20 €
E 145.003,84 €5.329,75 €5.755,37 €6.227,68 €6.754,16 €7.132,13 €
E 134.628,76 €4.985,95 €5.392,57 €5.834,04 €6.353,53 €6.635,44 €
E 124.170,32 €4.581,34 €5.061,67 €5.594,63 €6.220,01 €6.516,74 €
E 114.032,38 €4.410,41 €4.765,62 €5.151,01 €5.678,44 €5.975,19 €

Frank Werneke von ver.di meint dazu:

"Die Gesamtvereinbarung beinhaltet eine Lohnerhöhung von 11 Prozent, verteilt über 25 Monate."

Das soll die Kaufkraft stärken und den öffentlichen Dienst attraktiver machen.

Aber Vorsicht: Das sind Bruttobeträge. Was am Ende rauskommt, hängt von Steuerklasse und Co. ab. Und je nach Region oder Zulagen kann’s noch Extras geben.

Bezahlung für Beamte

Das deutsche Beamtenbesoldungssystem ist komplex, aber gut strukturiert. Hier die wichtigsten Fakten:

Besoldungsgruppen: A, B, R und W

Beamte werden nach verschiedenen Ordnungen bezahlt:

OrdnungStufenFür wen?
AA2 bis A16Allgemeine Beamte
BB1 bis B11Höherer Dienst
RSpezielle EinstufungRichter/Staatsanwälte
WW1 bis W3Professoren

In der A-Besoldung gibt’s 8 Erfahrungsstufen. Je länger man dabei ist, desto mehr verdient man.

Mehr als nur Grundgehalt

Beamte kriegen nicht nur ihr Grundgehalt:

  • Verheiratet oder Kinder? Extra Geld.
  • Gute Leistung? Mögliche Prämie.
  • Besondere Aufgaben? Zulagen.

Beispiel Gehalt (Bund, 2024):

GruppeAnfangsgehaltEndgehalt
A134.628,76 €5.834,04 €
A145.003,84 €6.227,68 €
A155.504,00 €6.813,49 €

Rente und Gesundheit

Beamte haben’s gut im Alter:

  • Bis zu 71,75% vom letzten Gehalt als Pension
  • Keine Rentenbeiträge während der Arbeitszeit

Und bei der Gesundheit:

  • Private Krankenversicherung
  • Staat zahlt etwa die Hälfte der Kosten

"Die Besoldung der Beamten wird durch Gesetz bestimmt… Die Gesetzgeber sind in ihrer Entscheidung nicht völlig frei, da sie an den verfassungsrechtlichen Grundsatz der amtsangemessenen Alimentation gebunden sind." – Bundesverfassungsgericht

Herausforderungen

Klingt alles super, oder? Aber es gibt Probleme:

  • Pensionskosten steigen: 75 Milliarden € (2020) auf 120 Milliarden € (2060)
  • Bund und Länder legen Geld zurück: 82 Milliarden € (Ende 2020)
  • Sachsen geht einen Sonderweg: Vollfinanzierung für neue Beamte seit 1997

Die große Frage: Wie bleiben Beamtenjobs attraktiv, ohne dass der Staat pleite geht?

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Gehälter für spezifische Berufsgruppen

Im öffentlichen Dienst gibt’s große Gehaltsunterschiede. Schauen wir uns das mal genauer an:

Gehälter im Gesundheitswesen

Pflegekräfte verdienen ordentlich:

KarrierestufeMonatlich (EUR)Jährlich (EUR)
Neuling2.600 – 3.00031.200 – 36.000
Mittendrin (3-5 Jahre)3.200 – 4.00038.400 – 48.000
Chef4.500 – 6.00054.000 – 72.000

Überraschung: Öffentliche Krankenhäuser zahlen oft mehr als private. In Berlin können Top-Pfleger sogar 6.500 € im Monat einstreichen.

Gehälter im Bildungssektor

Lehrer sahnen richtig ab. Aber Vorsicht: Je nach Bundesland und Schultyp gibt’s große Unterschiede:

SchultypAnfangsgehalt (monatlich)Nach 20 Jahren (monatlich)
Grundschule (A12)3.123 € (Hessen) – 4.544 € (Berlin)3.950 € (Rheinland-Pfalz) – 4.613 € (Sachsen)
Gymnasium (A13)3.861 €4.658 €

Berlin ist der Jackpot für Lehrer. Ein Grundschullehrer startet dort mit 4.544 € – in Hessen sind’s nur 3.123 €.

Gehälter für Büro- und technisches Personal

Auch in der Verwaltung kann man gut verdienen:

JobJahresgehalt (EUR)
Technischer Support55.700
Bundesbediensteter40.920
Zollbeamter30.240

Fun Fact: Im öffentlichen Dienst verdient ein Technischer Support-Mitarbeiter oft mehr als in der freien Wirtschaft.

"Die Besoldung der Beamten wird durch Gesetz bestimmt… Die Gesetzgeber sind in ihrer Entscheidung nicht völlig frei, da sie an den verfassungsrechtlichen Grundsatz der amtsangemessenen Alimentation gebunden sind." – Bundesverfassungsgericht

Das zeigt: Die Gehälter im öffentlichen Dienst sind nicht aus der Luft gegriffen, sondern folgen klaren Regeln.

Fazit: Der öffentliche Dienst zahlt gut und stabil. Aber wie viel genau, hängt von vielen Faktoren ab – Bundesland, Job und persönliche Qualifikationen spielen alle eine Rolle.

Gehaltsänderungen 2024

<h3 id="ergebnisse-der-Tarifverhandlungen-2024″>Ergebnisse der Tarifverhandlungen 2024

Die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst haben für 2024 ordentlich was gebracht. Hier die Fakten:

ZeitraumWas gibt’s mehr?
Juni 20231.240 € extra
Juli 2023 – Februar 2024Jeden Monat 220 € obendrauf
Ab März 2024200 € plus 5,5% mehr

Das betrifft etwa 2,5 Millionen Leute, die für Bund und Kommunen arbeiten.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser meinte dazu:

"Wir haben den Gewerkschaften so weit entgegenkommen können, wie es unter schwierigen Haushaltsbedingungen verantwortbar ist."

Gegen steigende Preise

Um die Geldbeutel zu entlasten, gibt’s:

  • Insgesamt 3.000 € steuerfrei als Einmalzahlung
  • Dauerhaft mehr Geld jeden Monat

Das soll die Kaufkraft stärken und Jobs im öffentlichen Dienst attraktiver machen.

Wann kommt mehr Geld?

Das Ganze läuft in Etappen:

1. Schnelle Hilfe

Im Juni 2023 gibt’s 1.240 € extra. Von Juli 2023 bis Februar 2024 kommen jeden Monat 220 € obendrauf.

2. Langfristig mehr

Ab März 2024 steigt das Grundgehalt um 200 €. Obendrauf kommt noch eine 5,5% Erhöhung.

3. Sonderregelungen

Für NV Bühne-Beschäftigte sieht’s etwas anders aus:

Wann?Was?
November 2024200 € mehr
Februar 2025Nochmal 5,5% drauf

Einsteiger verdienen dann 2.915 € (November 2024) und 3.075 € (Februar 2025).

Diese schrittweisen Erhöhungen sollen die Kosten für die Arbeitgeber verteilen und den Beschäftigten trotzdem spürbar mehr in die Tasche bringen.

Zusätzliche Leistungen und Zahlungen

Der öffentliche Dienst bietet mehr als nur ein Grundgehalt. Hier sind die wichtigsten Extras:

Familienunterstützung

Familien profitieren von:

  • Kindergeld: 219 € für die ersten zwei Kinder, 250 € ab dem dritten
  • Elterngeld: Bis zu 1.800 € monatlich (65% des Nettoeinkommens)
  • Mutterschutz: Voller Lohn 6 Wochen vor und 8 Wochen nach der Geburt

Achtung: Beantragen Sie das Elterngeld innerhalb von 3 Monaten nach der Geburt!

Leistungsbezogene Boni

Gute Arbeit zahlt sich aus:

  • Einmalige Prämien für besondere Leistungen
  • Regelmäßige Zulagen für dauerhaft gute Arbeit

Diese Boni sind nicht garantiert. Rechtsanwalt Benjamin Biere sagt dazu:

"Grundsätzliche Vergütungsprinzipien erfordern, dass Arbeitgeber Boni fair festlegen und auszahlen."

<h3 id="Urlaubsgeld-und-sonderzahlungen“>Urlaubsgeld und Sonderzahlungen

Viele öffentliche Arbeitgeber bieten:

Übrigens: Viele Arbeitgeber gewähren 30 statt der gesetzlichen 20 Urlaubstage. Fragen Sie danach!

Weitere Vorteile

Der öffentliche Dienst punktet mit:

  • Betrieblicher Altersvorsorge
  • Vergünstigten Jobtickets
  • Gesundheitsförderung (bis zu 600 € pro Jahr steuerfrei)
  • Kantinenzuschüssen (bis zu 3,10 € pro Mahlzeit steuerfrei)

Diese Extras machen den Job oft attraktiver als gedacht. Sie steigern nicht nur das Gesamtpaket, sondern auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter.

Gehaltsänderungen im öffentlichen Dienst 2024

Der öffentliche Dienst in Deutschland bekommt 2024 mehr Geld. Hier die wichtigsten Fakten:

Bund und Kommunen

2,5 Millionen Beschäftigte erhalten:

  • 3.000 € Einmalzahlung (steuerfrei)
  • Ab März 2024: 200 € mehr pro Monat + 5,5% obendrauf

Landesbeschäftigte

Für die Landesbeschäftigten sieht’s so aus:

  • 3.000 € Inflationsausgleich (1.800 € netto im Dezember 2023)
  • 120 € netto monatlich von Januar bis Oktober 2024
  • Ab November 2024: 200 € mehr Grundgehalt
  • Ab Februar 2025: Nochmal 5,5% mehr

Wie viel das konkret bedeutet? Hier ein paar Beispiele:

EntgeltgruppeStufe 1 (ab Nov. 2024)
E155.217,31 €
E134.388,38 €
E9b3.336,59 €

Bundesinnenministerin Nancy Faeser meint dazu:

"Wir haben den Gewerkschaften so weit entgegenkommen können, wie es unter schwierigen Haushaltsbedingungen verantwortbar ist."

Was bedeutet das?

  • Landesbeschäftigte kriegen im Schnitt über 11% mehr
  • Der neue Tarifvertrag gilt für 25 Monate (bis 31. Oktober 2025)
  • Es gibt noch Extra-Leistungen wie Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld und betriebliche Altersvorsorge

Herausforderungen

Der öffentliche Dienst hat’s nicht leicht:

  • Er muss mit der Privatwirtschaft um Fachkräfte konkurrieren
  • Die Kassen sind knapp, aber die Gehälter sollen fair sein
  • Die Pensionskosten steigen: Von 75 Milliarden € (2020) auf voraussichtlich 120 Milliarden € (2060)

Mit diesen Gehaltserhöhungen will man den öffentlichen Dienst attraktiver machen und gleichzeitig dafür sorgen, dass die Beschäftigten sich mehr leisten können.

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