1. Einleitung
Der öffentliche Dienst in Deutschland steht wie kaum ein anderer Sektor für Stabilität, Sicherheit und attraktive Arbeitsbedingungen. Egal, ob Sie als Beamter oder Tarifangestellter tätig sind oder vielleicht gerade über eine Karriere im öffentlichen Sektor nachdenken – die Frage nach dem Gehalt ist oft ein entscheidender Faktor. Doch was macht die Vergütung im öffentlichen Dienst so besonders? Wie profitieren Beschäftigte von Tarifverträgen wie dem TVöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst) oder dem TV-L (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder)? Und welche zusätzlichen Vorteile gibt es neben dem reinen Gehalt?
In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die Gehaltsstrukturen im öffentlichen Dienst. Dabei beleuchten wir nicht nur das Grundgehalt von Beamten und Angestellten, sondern auch die zahlreichen zusätzlichen Leistungen wie Zulagen, Sonderzahlungen und langfristige Vorteile, etwa im Bereich der Alterssicherung. Außerdem erklären wir, warum Tarifverträge eine Schlüsselrolle spielen und wie regelmäßige Tarifverhandlungen zu Gehaltserhöhungen beitragen können.
Ein weiterer Fokus liegt auf den Unterschieden zwischen den wichtigsten Tarifverträgen TVöD und TV-L sowie auf den Faktoren, die das Gehalt individuell beeinflussen. Wir werfen auch einen Blick über den Tellerrand: Wie stehen deutsche Gehälter im öffentlichen Dienst im internationalen Vergleich da? Der Artikel richtet sich an Jobsuchende, die sich für eine Tätigkeit im öffentlichen Sektor interessieren, aber auch an Berufseinsteiger und jene, die ihre Karriere im öffentlichen Dienst langfristig planen.
Am Ende werden Sie ein umfassendes Verständnis davon haben, warum eine Karriere im öffentlichen Dienst nicht nur finanziell, sondern auch hinsichtlich langfristiger Absicherung und beruflicher Entwicklung, eine äußerst attraktive Option sein kann.
2. Bedeutung der Tarifverträge im Öffentlichen Dienst
Tarifverträge sind das Rückgrat der Vergütungsstruktur im öffentlichen Dienst und regeln die wesentlichen Aspekte der Arbeitsbedingungen für Angestellte und Beamte. Sie bieten nicht nur Transparenz und Fairness bei der Entlohnung, sondern sorgen auch für einheitliche Standards, die unabhängig von Region oder Arbeitgeber gelten. Für Jobsuchende im öffentlichen Dienst ist es essenziell, die Bedeutung dieser Verträge zu verstehen, da sie direkt beeinflussen, wie und unter welchen Bedingungen sie arbeiten werden.
2.1 Einheitliche Entlohnung und Arbeitsplatzsicherheit
Einer der größten Vorteile von Tarifverträgen ist die einheitliche Bezahlung. Durch die klare Regelung in Tarifverhandlungen wird gewährleistet, dass gleiche Tätigkeiten unabhängig vom Standort des Arbeitsplatzes gleich entlohnt werden. Dies reduziert regionale Gehaltsunterschiede und schafft Planungssicherheit. Darüber hinaus beinhalten Tarifverträge Regeln zu Kündigungsfristen, Arbeitszeiten und Urlaub, die eine zusätzliche Sicherheit für Beschäftigte bieten.
2.2 Transparenz und Verhandlungsmacht
Für Bewerber im öffentlichen Dienst sind tarifliche Regelungen besonders attraktiv, weil sie eine transparente Gehaltsstruktur ermöglichen. Dank klar definierter Tabellen können potenzielle Mitarbeiter bereits vorab einschätzen, welches Gehalt sie entsprechend ihrer Qualifikation und Berufserfahrung erwarten können. Gleichzeitig profitieren Beschäftigte von der kollektiven Verhandlungsmacht, denn Gewerkschaften setzen sich regelmäßig für Gehaltserhöhungen und verbesserte Arbeitsbedingungen ein.
2.3 Beispiele für Tarifverträge im öffentlichen Dienst
- TVöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst): Gilt für Angestellte in Bund, Städten und Kommunen.
- TV-L (Tarifvertrag der Länder): Deckt die meisten Angestellten der Landesverwaltungen ab.
- Besoldungsgesetz: Regelt die Gehälter von Beamten, Richtern und Soldaten.
Zusammengefasst sorgen Tarifverträge im öffentlichen Dienst nicht nur für eine faire Bezahlung, sondern schaffen auch ein verlässliches Arbeitsumfeld mit klar geregelten Rahmenbedingungen. Sie sind ein starker Pluspunkt für alle, die an einer sicheren und langfristigen Karriere interessiert sind.
3. Grundgehalt: Was verdienen Beamte und Angestellte?
Wenn es um das Gehalt im öffentlichen Dienst geht, lohnt sich ein genauer Blick auf die Grundlagen: das Grundgehalt und wie es sich von Beamten zu tariflich angestellten Beschäftigten unterscheidet. Beide Gruppen profitieren von klaren und transparenten Regelungen, die in Besoldungstabellen und Tarifverträgen festgehalten werden.
3.1 Beamte: Besoldungsgruppen und Erfahrungsstufen
Das Grundgehalt von Beamten richtet sich nach den sogenannten Besoldungsgruppen (zum Beispiel A, B, R für Richter), die in der Besoldungstabelle des Bundes oder der Länder detailliert aufgeschlüsselt sind. Zudem spielen Erfahrungsstufen eine wichtige Rolle: Mit zunehmender Berufserfahrung steigen Beamte automatisch in höhere Stufen auf, was ihr Gehalt kontinuierlich anhebt. Ein Beamter im mittleren Dienst kann in der Besoldungsgruppe A 6 beispielsweise mit einem Einstiegsgehalt von etwa 2.500 bis 3.000 Euro brutto rechnen. Mit höherem Dienstgrad und mehr Verantwortung können die Spitzengehälter jedoch weit über 6.000 Euro hinausgehen.
3.2 Angestellte: Der Tarifvertrag als Basis
Für Tarifangestellte basiert das Grundgehalt auf dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) oder dem Tarifvertrag der Länder (TV-L). Diese Tarifwerke gliedern die Gehälter in Entgeltgruppen (zum Beispiel E 1 bis E 15), die je nach Qualifikation und Tätigkeit zugeordnet werden. Beispielsweise wird ein Berufseinsteiger in der Entgeltgruppe E 5 mit einem monatlichen Bruttogehalt von etwa 2.600 bis 3.200 Euro starten. Führungskräfte oder Spezialisten in E 15 können hingegen mehr als 6.000 Euro monatlich verdienen.
3.3 Unterschied: Fixe Besoldung vs. flexible Tarife
Während Beamte feste Besoldungen erhalten, besitzen Tarifangestellte oft mehr Flexibilität bei Gehaltsverhandlungen – zumindest im Rahmen des Tarifvertrags. Zudem werden bei Angestellten Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld explizit geregelt, während Beamte auf Zulagen angewiesen sind.
Das Grundgehalt ist also transparent und gut strukturiert, aber die genauen Werte variieren je nach Berufsgruppen, Qualifikation und Bundesland. Ob Beamter oder Angestellter: Der öffentliche Dienst bietet planbare Gehaltsstrukturen mit Wachstumsperspektive.
4. Zulagen und Sonderzahlungen: Das Plus zum Grundgehalt
Das Gehalt im öffentlichen Dienst besteht nicht nur aus dem Grundgehalt, sondern wird durch eine Vielzahl von Zulagen und Sonderzahlungen ergänzt. Diese zusätzlichen Einkommensbestandteile können das Einkommen erheblich aufwerten und machen den öffentlichen Dienst auch für viele Jobsuchende besonders attraktiv.
4.1 Welche Zulagen gibt es im öffentlichen Dienst?
Zulagen dienen dazu, besondere Leistungen, Belastungen oder Risiken zu honorieren. Eine der häufigsten Zulagen ist die Familienzuschlagszahlung, die Beamten und Angestellten mit Kindern oder einem Ehepartner zusteht, abhängig vom Familienstand und der Anzahl der Kinder. Daneben gibt es Schicht- und Bereitschaftszulagen für Berufe mit wechselnden Arbeitszeiten oder Rufbereitschaft sowie Erschwerniszulagen für Tätigkeiten, die körperlich belastender sind oder unter gesundheitlich schwierigen Umständen stattfinden, etwa in Laboren oder im Außendienst.
- Familienzuschlag
- Schicht- und Bereitschaftszulagen
- Erschwerniszulage
- Zulage für Führungspositionen
4.2 Sonderzahlungen: Einmalige finanzielle Extra-Leistungen
Zusätzlich zur monatlichen Vergütung profitieren Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst häufig von Sonderzahlungen. Dazu gehören das Weihnachtsgeld, welches mittlerweile verbindlich im Tarifvertrag verankert ist, sowie das Urlaubsgeld. Diese können, abhängig von der Gehaltsstufe und dem spezifischen Tarifvertrag, mehrere hundert bis tausend Euro betragen. Für Beamte gibt es vergleichbare Sonderzuwendungen, die oft als Jahressonderzahlung bezeichnet werden und länderspezifischen Regelungen unterliegen.
4.3 Finanzielle Sicherheit trotz Sonderregelungen
Die genauen Bedingungen für Zulagen und Sonderzahlungen variieren zwar je nach Tarifgruppe, Bundesland und Position, doch bieten diese Zusatzleistungen ein hohes Maß an finanzieller Sicherheit und Wertschätzung. Sie tragen wesentlich dazu bei, den öffentlichen Dienst auch langfristig zu einer lukrativen und sicheren Karriereoption zu machen.
5. Unterschiede zwischen TVöD und TV-L Gehältern
Wenn Sie im öffentlichen Dienst arbeiten möchten, begegnen Ihnen schnell zwei zentrale Tarifverträge: der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) und der Tarifvertrag der Länder (TV-L). Beide regeln die Gehälter, Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen je nach Arbeitgeber und Tätigkeitsbereich. Doch wie unterscheiden sich diese Verträge konkret?
5.1 TVöD: Für Bund und Kommunen
Der TVöD gilt für Beschäftigte des Bundes und der Kommunen. Er setzt Standards für Gehälter, Arbeitszeiten und viele Zusatzleistungen. Besonders hervorzuheben ist, dass der TVöD in verschiedene Tarifbereiche unterteilt ist, wie beispielsweise Verwaltung, Krankenhäuser oder Flughäfen. Diese Untergliederung ermöglicht es, auf die spezifischen Anforderungen unterschiedlicher Berufsfelder einzugehen.
Die Gehaltstabellen im TVöD sind meist etwas höher angesetzt als im TV-L, was vor allem daran liegt, dass die Länder in den letzten Tarifverhandlungen nicht immer im gleichen Maße wie Bund und Kommunen nachgezogen haben.
5.2 TV-L: Fokussiert auf Landesbeschäftigte
Im Gegensatz dazu ist der TV-L für Angestellte der Länder relevant – mit Ausnahme von Hessen, das einen eigenen Tarifvertrag hat. Er deckt eine Vielzahl von Berufsgruppen ab, von Lehrkräften über Verwaltungsmitarbeiter bis hin zu technischen Berufen. Die Gehälter im TV-L sind ebenfalls in Tarifgruppen und Erfahrungsstufen unterteilt, jedoch tendenziell etwas niedriger als beim TVöD.
5.3 Kernunterschiede in der Übersicht
Kriterium | TVöD | TV-L |
---|---|---|
Anwendungsbereich | Bund, Kommunen | Länder (außer Hessen) |
Gehaltstabellen | Etwas höher | Tendenziell niedriger |
Tarifverhandlungen | Eigenständig | Getrennt durch Länder |
Zusammenfassend gilt: Welcher Tarifvertrag für Sie relevant ist, hängt von Ihrem zukünftigen Arbeitgeber ab. Beachten Sie jedoch, dass auch regionale Unterschiede und spezielle Zulagen in beiden Systemen die Gehaltshöhe beeinflussen können. Informieren Sie sich genau, um das optimale Gehaltspaket für Ihre Karriere zu sichern!
6. Gehaltserhöhung durch Tarifverhandlungen: Wie es funktioniert
Gehaltserhöhungen im öffentlichen Dienst folgen einem klar strukturierten und gut geregelten Prozess, der auf Tarifverhandlungen basiert. Diese Verhandlungen werden zwischen sogenannten Tarifpartnern geführt: auf der einen Seite die Gewerkschaften, die die Interessen der Beschäftigten vertreten, und auf der anderen Seite die Arbeitgeberverbände der öffentlichen Hand – das können Bund, Länder oder Kommunen sein. Doch wie genau läuft das ab und was bedeutet das für die Beschäftigten?
6.1 Schritt für Schritt: Der Weg zur neuen Tariftabelle
Tarifverhandlungen beginnen in der Regel mit einer Forderung der Gewerkschaften. Diese orientieren sich an der wirtschaftlichen Lage, der Inflation, der Arbeitsmarktsituation sowie dem Bedarf an Fachkräften im öffentlichen Dienst. Nach der Einleitung der Verhandlungen präsentieren beide Seiten ihre Positionen und beginnen damit, Kompromisse auszuarbeiten. Dieser Prozess kann mehrere Wochen oder sogar Monate dauern und beinhaltet teils intensive Verhandlungsrunden.
Kommt es zu einer Einigung, wird ein neuer Tarifvertrag abgeschlossen. Dieser enthält die aktualisierten Gehaltstabellen, die für Angestellte im öffentlichen Dienst verbindlich sind. Oft ist die Einigung mit folgenden Aspekten verknüpft:
- Pauschale Erhöhung der Grundgehälter um einen bestimmten Prozentsatz
- Anpassung von Zulagen oder Sonderzahlungen
- Implementierung von Einmalzahlungen, zum Beispiel als Inflationsausgleich
Bei Beamten hingegen orientiert sich die Besoldung an separaten Gesetzen, die oft im Einklang mit den Einigungen des Tarifvertrags angepasst werden.
6.2 Was bedeutet das für Sie?
Für Beschäftigte bieten Tarifverhandlungen ein hohes Maß an Sicherheit und Klarheit bezüglich künftiger Gehaltsentwicklungen. Die Anpassungen gelten üblicherweise für alle Betroffenen einer Tarifgruppe, was für transparente und verlässliche Einkommensstrukturen sorgt. Zudem haben Tarifverhandlungen oft eine Signalwirkung auf andere Branchen und Gehaltsverhandlungen, was die Position des öffentlichen Dienstes als attraktiven Arbeitgeber stärkt.
7. Langfristige Vorteile: Alterssicherung und Pensionen
Im öffentlichen Dienst bietet die Alterssicherung einen entscheidenden Vorteil, der viele Jobsuchende und Berufserfahrene anzieht. Während Beamte von einem umfangreichen Pensionssystem profitieren, genießen auch Angestellte attraktive Regelungen zur Altersvorsorge, die ihnen langfristige finanzielle Sicherheit garantieren.
7.1 Altersversorgung für Angestellte
Angestellte im öffentlichen Dienst unterliegen der gesetzlichen Rentenversicherung. Zusätzlich erhalten sie eine betriebliche Altersversorgung (Zusatzversorgung), die über die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) oder ähnliche Einrichtungen abgewickelt wird. Diese Zusatzversorgung ergänzt die gesetzliche Rente und sorgt so für ein höheres Gesamteinkommen im Ruhestand. Die Finanzierung erfolgt sowohl durch Beiträge des Arbeitgebers als auch durch Eigenanteile, was diese Vorsorge besonders attraktiv macht.
7.2 Pensionssystem für Beamte
Im Gegensatz zu Angestellten sind Beamte nicht in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert. Stattdessen erhalten sie pensionsbasierte Ruhestandsbezüge, die direkt vom Staat finanziert werden. Die Höhe der Pension richtet sich nach der Besoldungsgruppe, den Dienstjahren und einem festgelegten Ruhegehaltssatz. Mit einer Höchstgrenze von 71,75 % des letzten ruhegehaltsfähigen Einkommens bietet das Pensionssystem eine äußerst stabile und attraktive Absicherung für Beamte.
7.3 Vorteile im direkten Vergleich
Der öffentliche Dienst bietet durch diese zweigleisigen Modelle eine hochattraktive Vorsorge für alle Beschäftigtengruppen:
- Hohe Sicherheit durch garantierte Leistungen im Ruhestand.
- Attraktive Zusatzversorgung für Angestellte neben der gesetzlichen Rente.
- Überdurchschnittliche Pensionsansprüche für Beamte.
7.4 Ein entscheidender Faktor für die Karriereplanung
Bedingt durch die stabilen und klar strukturierten Regelungen profitieren sowohl Beamte als auch Angestellte von langfristiger Planungssicherheit. Besonders in Zeiten, in denen Altersarmut ein Wachstumsthema ist, stellt der öffentliche Dienst eine zuverlässige Alternative zur privaten Wirtschaft dar. Aus diesem Grund ist die Alterssicherung ein wesentliches Kriterium, das bei der Wahl eines Arbeitsplatzes im öffentlichen Bereich nicht übersehen werden sollte.
8. Einfluss von Berufserfahrung und Qualifikationen auf das Gehalt
Berufserfahrung und Qualifikationen sind zentrale Faktoren, die maßgeblich über das Gehalt im öffentlichen Dienst entscheiden. Der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) und sein Pendant auf Länderebene (TV-L) sehen klare Regelungen vor, wie diese Kriterien in die Gehaltstabelle einfließen und das Einkommen beeinflussen.
8.1 Berufserfahrung: Höhere Stufen bedeuten ein höheres Gehalt
Im öffentlichen Dienst werden Gehälter nach sogenannten Stufen bemessen, die an die Erfahrungsjahre des Beschäftigten gekoppelt sind. Einsteiger beginnen in der Regel mit Stufe 1 ihrer jeweiligen Entgeltgruppe. Mit zunehmender Berufserfahrung steigen sie dann in höhere Stufen auf, was in Abständen von zwei bis vier Jahren geschieht. Jede Stufe bringt ein merkliches Gehaltsplus mit sich.
Die genaue Geschwindigkeit des Stufenaufstiegs hängt von den geltenden Tarifregelungen ab. Für Arbeitnehmer bedeutet dies nicht nur mehr finanzielle Sicherheit im Laufe der Zeit, sondern auch eine transparente und planbare Einkommensentwicklung.
8.2 Qualifikationen: Je höher der Abschluss, desto besser die Einstufung
Auch die erworbenen Qualifikationen beeinflussen die Einstufung in eine Entgeltgruppe. Bei Angestellten wird dabei zwischen Tätigkeiten mit einfacher, mittlerer und gehobener Qualifikation sowie Tätigkeiten mit wissenschaftlichem Anspruch unterschieden. Für höher Qualifizierte, etwa mit einem Master-Abschluss oder einer vergleichbaren Weiterbildung, sind die Türen zu den oberen Entgeltgruppen offen.
8.3 Welche Kombination zahlt sich aus?
Wer Erfahrung und Qualifikation kombiniert, kann im öffentlichen Dienst optimal profitieren. So hat ein langjähriger Mitarbeiter mit einem akademischen Abschluss nicht nur Anspruch auf eine höhere Entgeltgruppe, sondern steigt auch innerhalb dieser Gruppe kontinuierlich in die besseren Gehaltsstufen auf.
Zusammengefasst zeigt sich: Berufserfahrung und Qualifikationen sind wesentliche Hebel, um die Einkommensentwicklung positiv zu gestalten – eine beruhigende Perspektive sowohl für langfristig Beschäftigte als auch für Berufseinsteiger mit Ambitionen.
9. Gehälter im internationalen Vergleich: Wie steht Deutschland da?
Wie attraktiv sind Gehälter im deutschen öffentlichen Dienst im internationalen Vergleich? Diese Frage ist vor allem für Jobsuchende mit globaler Perspektive interessant. Im Allgemeinen fällt auf, dass Deutschland in Sachen Gehaltsstrukturen im öffentlichen Sektor durchschnittlich bis gut abschneidet. Während einige Länder höhere Einstiegsgehälter oder beeindruckendere Sonderleistungen bieten, punktet Deutschland mit stabilen Tarifverträgen und langfristigen Vorteilen wie Pensionen.
9.1 Grundgehalt und Kaufkraft
In Ländern wie der Schweiz oder Luxemburg sind die Gehälter im öffentlichen Sektor oft deutlich höher als in Deutschland. Allerdings relativiert sich dieser Eindruck, wenn man die Lebenshaltungskosten einbezieht. In Deutschland profitieren Arbeitnehmer von einem ausgeglichenen Verhältnis zwischen Gehalt und Kaufkraft, insbesondere außerhalb der teuersten Städte wie München oder Frankfurt am Main.
9.2 Zulagen und Zusatzleistungen
Im Vergleich zu Ländern wie Norwegen oder Schweden, die ein starkes Augenmerk auf familienfreundliche Zusatzleistungen legen, können Beamte und Angestellte in Deutschland vor allem durch gut strukturierte Zulagen und Sonderzahlungen punkten. Dazu zählen beispielsweise Weihnachtsgeld, Leistungsprämien oder Zuschläge in Mangelfeldern wie dem medizinischen Bereich oder der IT.
9.3 Unterschiede zwischen Europa und Übersee
In Übersee-Ländern wie den USA fällt auf, dass öffentliche Stellen oft weniger gut bezahlt sind als private – in Deutschland ist dies durch die fairen und transparenten Tarifverträge ausgeglichener. Gleichzeitig bieten deutsche Tarifregelungen durchgehenden Schutz vor Lohndumping, was in anderen Ländern keine Selbstverständlichkeit ist.
9.4 Fazit zum internationalen Vergleich
Insgesamt zeigt sich, dass Deutschland im internationalen Ranking solide dasteht. Während Spitzengehälter anderswo höher sein mögen, bietet der deutsche öffentliche Dienst Stabilität und Nachhaltigkeit. Das macht ihn besonders attraktiv für Bewerberinnen und Bewerber, die langfristige Planungssicherheit schätzen.
10. Fazit
Ein Job im öffentlichen Dienst bietet in puncto Gehalt und Sozialleistungen attraktive Perspektiven, die sich sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Fachkräfte lohnen können. Die Kombination aus einem stabilen Grundgehalt, regelmäßigen Tarifverhandlungen und zusätzlichen Leistungen wie Zulagen, Sonderzahlungen sowie Renten- oder Pensionsansprüchen schafft ein Gesamtpaket, das viele Menschen anspricht. Besonders die Sicherheit und Planbarkeit des Einkommens sind bedeutende Vorteile, die im Vergleich zur freien Wirtschaft oft entscheidend sind.
10.1 Die Vorteile auf einen Blick
- Verlässliche Gehaltsstruktur durch die Tarifverträge TVöD und TV-L
- Attraktive Zulagen, etwa für bestimmte Qualifikationen oder Regionen
- Regelmäßige Gehaltsanpassungen durch Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern
- Langfristige Vorteile wie Altersvorsorge und sichere Pensionen für Beamte
- Gerechte Vergütung nach Berufserfahrung und Qualifikation
Die Gehaltsstruktur im öffentlichen Dienst ist nicht nur transparent, sondern auch klar durch die Tarifverträge geregelt. Sowohl Berufseinsteiger als auch Quereinsteiger können dadurch schon im Vorfeld abschätzen, welches Gehalt sie erwartet. Dies gibt nicht nur Sicherheit, sondern reduziert auch Unsicherheiten bei der Jobsuche.
10.2 Öffentlicher Dienst im internationalen Vergleich
Ein zusätzlicher Blick über die Landesgrenzen zeigt, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern mit einem fairen und wettbewerbsfähigen Gehaltssystem im öffentlichen Dienst punktet. Die Struktur bietet zwar nicht immer Spitzenwerte bei den Grundgehältern, doch die umfangreichen Zusatzleistungen und die soziale Absicherung machen den öffentlichen Dienst hierzulande besonders attraktiv.
Ob als Beamter oder Angestellter: Der öffentliche Dienst eröffnet Chancen für langfristige berufliche Stabilität und persönliche Entwicklung. Wer Wert auf finanzielle Sicherheit, planbare Karrierewege und ein soziales Privileg wie eine gute Alterssicherung legt, wird hier fündig. Besonders in Zeiten, in denen Aspekte wie Work-Life-Balance und nachhaltige Altersvorsorge immer mehr an Bedeutung gewinnen, erweist sich der öffentliche Dienst als zukunftssichere Wahl.
Weiterführende Links
- Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) – Wikipedia
- Besoldung in Deutschland – <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Besoldung“ target=“_blank“>Wikipedia
- Sonderzahlungen im öffentlichen Dienst – Medi-Karriere
- TVöD: Tarifvertrag Öffentlicher Dienst Bund & Kommunen – <a href="https://oeffentlicher-dienst-news.de/tvoed-gehaltsrechner-entgelttabelle-oeffentlichen-dienst-Eingruppierung-vka-bund/“ target=“_blank“>Öffentlicher Dienst News
- Gehalt im öffentlichen Dienst – TVöD Entgeltgruppen im Überblick – Jobvector