Kita-Personal: Hohe Krankheitsausfälle und steigende Belastungen

Im Jahr 2023 waren die Kita-Beschäftigten im Vergleich zu anderen Berufsgruppen deutlich häufiger krankheitsbedingt arbeitsunfähig. Die Krankheitsausfälle betrugen im Durchschnitt fast 30 Tage, während Beschäftigte anderer Berufe etwa 20 Tage krankheitsbedingt fehlten. Diese Daten stammen hauptsächlich von der DAK und der Techniker Krankenkasse und werden durch Zahlen weiterer Krankenkassen bestätigt.

Besonders Atemwegsinfektionen und psychische Erkrankungen führten zu hohen Ausfällen. Laut Bertelsmann Stiftung fielen die Kita-Beschäftigten im Jahr 2023 an rund 18 Prozent der jährlichen Arbeitszeit einer Vollzeitstelle krankheitsbedingt aus. Experten und Organisationen fordern daher politische Maßnahmen zur Entlastung und umfassende Vertretungsregelungen durch qualifiziertes Personal. Dies ist notwendig, um die Überlastung der verbleibenden Fachkräfte zu verhindern und eine gute frühkindliche Bildung zu gewährleisten.

Anette Stein von der Bertelsmann Stiftung betonte, dass viele Kitas spiralförmig in höhere Krankenstände und damit zunehmende Überlastung geraten. Die Stiftung verlangt eine gesetzliche Finanzierung von Vertretungen durch fachlich qualifiziertes Personal, wofür etwa 97.000 Vollzeitkräfte und 5,8 Milliarden Euro jährlich benötigt würden. Auffällig ist die regionale Differenz bei den Krankheitsausfällen: Während Beschäftigte in Baden-Württemberg und Bayern im Schnitt zwischen 22,6 und 23,8 Tagen fehlten, kamen Berliner auf durchschnittlich 37,5 Fehltage. Ostdeutsche Mitarbeiter verzeichneten mit 34 Krankentagen ebenfalls höhere Ausfallzeiten als ihre westdeutschen Kollegen, die im Durchschnitt 29 Tage krankgeschrieben waren.

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