Schließung des Fachkräftemangels: Von Verwaltungsfachkraft zum Digitalwirt

In Erlangen sind bereits über 300 Rathaus-Dienstleistungen online verfügbar, doch viele ländliche Gemeinden hinken hinterher. Ein zentraler Grund dafür ist der Fachkräftemangel im Bereich digitaler Bürgerservices. IT-Fachkräfte in ländliche Regionen zu locken, gestaltet sich als schwierig. Bayerns Digitalminister Fabian Mehrung (Freie Wähler) hat daher ein Programm zur Weiter- und Fortbildung ins Leben gerufen. Besonders jüngere Verwaltungskräfte sollen zu Digitalwirten ausgebildet werden, da sie bereits Erfahrung in Verwaltungsabläufen besitzen und die Bedürfnisse der Bürger kennen.

Anfang August 2024 erhielten die ersten fünf Absolventen ihr Zertifikat nach einer sechsmonatigen Online-Ausbildung an der Bayerischen Verwaltungsschule (BVS). Bis ausreichend Digitalfachkräfte in allen bayerischen Regionen verfügbar sind, übernehmen oft die Digitalisierungsbeauftragten der Kommunen diese Aufgabe, was eine Doppelbelastung darstellt. Die Zahl der Digitalwirt-Absolventen soll in den kommenden Jahren auf 20 steigen. Voraussetzung für die Teilnahme ist eine abgeschlossene Ausbildung zum Digitallotsen, deren Kosten zu 80 Prozent vom Land getragen werden.

Zusätzlich bietet der Digitalcampus Bayern kostenlose Fortbildungen in Kooperation mit Universitäten an. Die Teilnehmerzahlen für IT- und Digitalisierungskurse an der BVS sollen im kommenden Jahr auf 350 erhöht werden, einschließlich neuer Schulungen zur künstlichen Intelligenz.

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