Laut einer im Juli 2024 veröffentlichten Studie der Unternehmensberatung McKinsey & Company könnten generative Künstliche Intelligenz (KI) bis zu 165.000 Vollzeitkräfte in der öffentlichen Verwaltung ersetzen. Dies entspricht einem Drittel der aktuell rund 550.000 fehlenden Vollzeitkräfte im öffentlichen Dienst.
Generative KI hat das Potenzial, bis zu 55 Prozent der Aufgaben zu automatisieren, die komplexes Fachwissen erfordern. Björn Münstermann, Leiter der Beratung des Öffentlichen Sektors bei McKinsey, betont, dass die technologiegestützte Automatisierung Verwaltungsvorgänge stark erleichtern könnte.
Im Rahmen der Studie wurden rund 2.100 Arbeitstätigkeiten und die hierfür erforderlichen Fähigkeiten analysiert. Das Automatisierungs- und Produktivitätspotenzial wurde für 850 Berufe ermittelt. Generative KI kann nicht nur Texte, sondern auch andere Inhalte erstellen, was zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten bietet, darunter virtuelle Assistenten bis hin zu dynamischen Videospielen.
Besonders profitieren könnten Steuer- und Kommunalverwaltungen, die sowohl große Fachkräftelücken als auch hohe Automatisierungspotenziale aufweisen. Polizei, Schulen und Kitas bieten hingegen nur geringes Unterstützungspotenzial durch KI. Automatisierung könnte nicht nur den Fachkräftebedarf verringern, sondern auch Mitarbeitende entlasten, die dann anspruchsvollere Aufgaben oder den Bürgerdialog intensivieren könnten. Beispielhaft könnten Chatbots im Bürgerdialog die Hälfte der Anfragen übernehmen, die derzeit von Callcentern bearbeitet werden.
Darüber hinaus spielt generative KI eine wichtige Rolle in der Datensicherheit, da sie das Risiko des unbefugten Zugriffs auf vertrauliche Informationen sowie das Auftreten von „KI-Halluzinationen“ minimieren kann. Diese Maßnahmen könnten das öffentliche Vertrauen in die Kompetenz der Verwaltungen stärken. Die vollständige Studie „Mit Mut und Augenmaß, bitte! Wie GenAI die Arbeit der öffentlichen Verwaltung unterstützen und den Fachkräftemangel abfedern kann“ ist online abrufbar.