1. Einleitung
Wer im öffentlichen Dienst arbeiten möchte, kommt um den Begriff „TV-L“ kaum herum. Der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) regelt nicht nur die Arbeitsbedingungen, sondern auch die Entlohnung vieler Angestellter in den Landesbehörden. Doch was bedeutet das konkret für Sie als Jobsuchender oder Beschäftigter? Wie finden Sie heraus, welche Entgeltgruppe und Gehaltsstufe Ihnen genau zusteht? Und welche Faktoren beeinflussen Ihre Eingruppierung?
Die richtige TV-L-Einstufung hat nicht nur finanzielle Auswirkungen, sondern gibt auch Aufschluss über Ihre berufliche Stellung und mögliche Aufstiegschancen. Ob Berufsanfänger oder erfahrene Fachkraft – das Thema „TV-L Eingruppierung“ ist für jeden, der sich für den öffentlichen Dienst interessiert, von großer Bedeutung. Gerade für Menschen, die sich auf eine neue Stelle bewerben oder innerhalb der Verwaltung weiterentwickeln möchten, lohnt es sich, genauer hinzuschauen.
In diesem Blogartikel zeigen wir Ihnen, wie der TV-L funktioniert und wie Sie Ihre persönliche Gehaltsstufe ermitteln können. Wir erklären Ihnen Schritt für Schritt die unterschiedlichen Entgeltgruppen, geben wertvolle Tipps für Ihre nächste Gehaltsverhandlung und beleuchten die Unterschiede zwischen dem TV-L und anderen Tarifverträgen. Zudem erfahren Sie, welche Rolle Weiterbildungen für Ihre Eingruppierung spielen, welche Berufe typischerweise in welchen Entgeltgruppen zu finden sind und welche Rechte und Pflichten Sie als Beschäftigter im öffentlichen Dienst haben.
Unser Ziel ist es, Ihnen nicht nur die Grundlagen zu vermitteln, sondern Ihnen auch praktische Hilfestellungen zu geben, sodass Sie gut informiert sind und Ihre beruflichen Chancen optimal nutzen können. Tauchen Sie mit uns ein in die Welt des TV-L und erfahren Sie, wie Sie Ihre Karriere im öffentlichen Dienst gezielt vorantreiben können.
2. Was bedeutet TV-L und warum ist er wichtig?
Der TV-L regelt die Arbeitsbedingungen und Gehälter für Angestellte bei den Bundesländern – mit Ausnahme von Hessen, das seinen eigenen Tarifvertrag hat. Für Beschäftigte bedeutet das vor allem eines: klare Rahmenbedingungen und Planungssicherheit.
2.1 Was regelt der TV-L im Detail?
Der TV-L definiert nicht nur die Höhe des Gehalts, sondern auch zahlreiche arbeitsrechtliche Aspekte wie:
- Arbeitszeiten und Urlaubsansprüche
- Regelungen zur Teilzeit und Elternzeit
- Ansprüche bei Krankheit und besondere Zulagen
Die Gehälter im TV-L basieren auf einem transparenten System von Entgeltgruppen und Stufen, die sich an der jeweiligen Tätigkeit, Qualifikation und Berufserfahrung orientieren. So wird sichergestellt, dass Sie für Ihre Qualifikationen und Leistungen angemessen vergütet werden.
2.2 Warum ist der TV-L für Sie wichtig?
Die Bedeutung des TV-L liegt nicht nur in der Transparenz und Fairness, sondern auch in seinen Vorteilen gegenüber der freien Wirtschaft. Gerade Jobsuchende, die Wert auf Stabilität, geregelte Arbeitszeiten und ein faires Gehaltssystem legen, profitieren von diesem Tarifwerk.
Darüber hinaus bindet der TV-L die Länder an bestimmte Standards, was Ihnen als Arbeitnehmer Sicherheit bietet. Regelmäßige Tarifverhandlungen und Gehaltsanpassungen sind ein zentraler Bestandteil des Vertrags, wodurch Ihr Einkommen oft mit der Inflation Schritt hält. Zusätzlich profitieren Sie von sozialen Leistungen wie einer betrieblichen Altersvorsorge und umfangreichen Weiterbildungsangeboten.
Ob als Einsteiger oder erfahrener Profi – ein grundlegendes Verständnis des TV-L ist essenziell, um Ihre Karriere im öffentlichen Dienst optimal zu planen und sich auf attraktive Stellen einzulassen.
3. Die verschiedenen Entgeltgruppen im TV-L erklärt
Im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) sind die Entgeltgruppen das Herzstück der Gehaltsstruktur. Sie bestimmen, wie hoch Ihr Einkommen bei einer Beschäftigung im öffentlichen Dienst der Länder ist. Doch was steckt genau dahinter, und wie unterscheiden sich die einzelnen Gruppen? Hier erfahren Sie die wichtigsten Details.
3.1 Was sind Entgeltgruppen im TV-L?
Die Entgeltgruppen reichen von EG 1 bis EG 15 und decken nahezu alle Tätigkeiten im öffentlichen Dienst ab. Jede Gruppe beschreibt verschiedene Anforderungsniveaus, die von einfachen Tätigkeiten bis zu hochqualifizierten Aufgaben reichen. Die Einstufung hängt in der Regel von der Stellenbeschreibung sowie Ihren Qualifikationen ab.
3.2 Überblick über die Entgeltgruppen
- EG 1-4: Unterstützende Tätigkeiten, bei denen keine oder eine geringe fachliche Qualifikation erforderlich ist, wie etwa Hausmeister oder Hilfskräfte.
- EG 5-8: Tätigkeiten mit mittleren Anforderungen, etwa Sachbearbeiter oder Verwaltungsfachangestellte mit abgeschlossener Berufsausbildung.
- EG 9-12: Ansprüche für anspruchsvollere Tätigkeiten, für die ein Fachhochschulabschluss oder vergleichbare Qualifikationen erforderlich sind, z. B. Sozialpädagogen oder Ingenieure.
- EG 13-15: Führungspositionen und hochspezialisierte Tätigkeiten, die einen Hochschulabschluss und umfangreiche Berufserfahrung voraussetzen, wie z. B. Projektleiter oder Experten in bestimmten Fachbereichen.
3.3 Warum ist die richtige Eingruppierung wichtig?
Ihre Entgeltgruppe bildet die Grundlage für Ihre Gehaltsstufe und ist entscheidend für Ihre finanzielle Planung. Sie beeinflusst auch Ihre Aufstiegsmöglichkeiten und die Chancen auf eine höhere Vergütung in der Zukunft. Grundsätzlich gilt: Je höher die Anforderungen der Tätigkeit und je besser Ihre Qualifikationen, desto höher fällt Ihre Eingruppierung aus.
Die Entgeltgruppen bieten somit ein transparentes, aber dennoch komplexes System, das sowohl Ihre Qualifikationen als auch Ihre Berufserfahrung berücksichtigt. Im nächsten Abschnitt erfahren Sie, wie Sie Ihre passende Gehaltsstufe im TV-L-System ermitteln können.
4. Wie Sie Ihre richtige TV-L Gehaltsstufe ermitteln
Die Eingruppierung in den TV-L kann kompliziert erscheinen. Mit einer klaren Strategie und guten Informationen können Sie jedoch problemlos Ihre passende Gehaltsstufe identifizieren. Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie dabei vorgehen.
4.1 Prüfen Sie den förmlichen Stellen- und Tätigkeitsplan
Ihr zukünftiger Arbeitgeber erstellt in der Regel eine Stellenbeschreibung, die die Anforderungen und Tätigkeitsmerkmale der Stelle umreißt. Diese dienen als Grundlage für die Eingruppierung in eine Entgeltgruppe gemäß TV-L. Prüfen Sie, welcher Tätigkeitsebene Sie zugeordnet sind. Berufserfahrung, Ausbildung und Qualifikationen sind dabei entscheidend.
4.2 Orientierung an den Entgeltgruppen
Im TV-L gibt es 15 Entgeltgruppen (EG 1 bis EG 15). Die Zuordnung zu den Gruppen erfolgt je nach Komplexität und Qualifikationsanforderungen der Stelle:
- EG 1–4: Für Tätigkeiten, die keine abgeschlossene Berufsausbildung erfordern.
- EG 5–9: Für qualifizierte Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung.
- EG 10–12: Für Bachelor-Absolventen oder vergleichbare Abschlüsse.
- EG 13–15: Für Master-Absolventen und Tätigkeiten mit hoher Verantwortung.
4.3 Berechnung Ihrer Erfahrungsstufe
Innerhalb der Entgeltgruppen gibt es sechs Stufen, die Ihre Berufserfahrung widerspiegeln. Neueinsteiger beginnen meist in Stufe 1; mit zunehmender Erfahrung steigen Sie alle ein bis drei Jahre in eine höhere Stufe auf. Frühere Beschäftigungszeiten im öffentlichen Dienst können zu Verbesserungen Ihrer Einstufung führen. Sprechen Sie frühzeitig mit Ihrem Arbeitgeber über mögliche Anrechnungen.
4.4 Holen Sie sich Unterstützung
Wenn Sie unsicher sind, wenden Sie sich an die Personalabteilung des Arbeitgebers oder die Gewerkschaft. Diese helfen Ihnen, Voraussetzungen und Möglichkeiten besser zu verstehen. Auch Online-Rechner speziell für den TV-L können eine erste Orientierung bieten.
5. Tipps zur Verhandlung Ihrer TV-L Einstufung
Obwohl die TV-L Eingruppierung durch offiziell geregelte Kriterien bestimmt wird, gibt es Spielräume für Verhandlungen. Mit den richtigen Kenntnissen und einer guten Vorbereitung können Sie Ihre Einstufung positiv beeinflussen. Hier sind einige Tipps, wie Sie hierbei vorgehen:
5.1 Bereiten Sie sich gründlich vor
Recherchieren Sie zur vorgesehenen Entgeltgruppe für Ihre geplante Position. Informationen dazu finden Sie in den entsprechenden Tarifregelungen des TV-L. Prüfen Sie, welche Zusatzqualifikationen oder Berufserfahrungen wichtig sein könnten, um in eine höhere Stufe innerhalb der Entgeltgruppe eingestuft zu werden.
5.2 Heben Sie Ihre Stärken hervor
Überlegen Sie sich, welche spezifischen Kompetenzen oder Erfahrungen Sie von anderen Bewerbern abheben. Punkte, die Ihre Verhandlungsposition stärken könnten, sind:
- Relevante Berufserfahrung
- Zusatzqualifikationen wie Weiterbildungen oder Sprachkenntnisse
- Besondere fachliche Spezialisierungen
- Erfolge aus Ihrer bisherigen beruflichen Laufbahn
5.3 Setzen Sie strategisch auf Argumente
Argumentieren Sie im Gespräch sachlich und überzeugend. Berufserfahrung kann oft die Einstufung in eine höhere Erfahrungsstufe rechtfertigen. Auch spezifische regionale oder fachliche Knappheiten (z. B. IT-Expertise oder Lehramtsfächer im Mangelbereich) können Arbeitgeber dazu bewegen, höhere Stufen anzubieten.
5.4 Nutzen Sie Zeitpunkte geschickt
Die besten Verhandlungsergebnisse erzielen Sie oft direkt bei der Einstellung, da der Spielraum dann am größten ist. Nach der Einstellung sind Änderungen oft schwierig und nur begrenzt möglich.
Mit diesen Tipps wird es Ihnen leichter fallen, erfolgreich über Ihre TV-L Einstufung zu verhandeln und Ihre beruflichen Interessen optimal zu vertreten. Gut vorbereitete Gespräche sind der Schlüssel zu einer für Sie vorteilhaften Ausgangsposition!
6. Unterschiede zwischen TV-L und anderen Tarifverträgen
Der TV-L ist einer der bedeutendsten Tarifverträge in Deutschland. Dennoch ist er nicht der einzige, und es gibt deutliche Unterschiede zu anderen Tarifverträgen. Für Jobsuchende und Beschäftigte im öffentlichen Dienst lohnt es sich, diese Unterschiede zu kennen.
6.1 Was den TV-L einzigartig macht
Der TV-L gilt speziell für Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Länder – mit Ausnahme von Hessen, das einen eigenen Tarifvertrag abgeschlossen hat. Er regelt einheitlich die Entgeltstrukturen, Arbeitszeiten, Urlaubsansprüche und weitere Arbeitsbedingungen, was ihn besonders macht.
6.2 Unterschiede zu Tarifverträgen des Bundes und der Kommunen
Im Vergleich zum Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD), der für Bundes- und Kommunalbeschäftigte gilt, weist der TV-L wichtige Unterschiede auf:
- Entgelttabellen: Die Gehaltssätze im TV-L und TVöD variieren aufgrund unterschiedlicher Verhandlungspartner und Ausgangspunkte.
- Regionale Besonderheiten: Der TV-L deckt ausschließlich die Länder ab, während der TVöD stärker auf kommunaler Ebene verankert ist.
- Sonderregelungen: Beispielsweise gelten im TVöD spezielle Regelungen für Rettungsdienste, die im TV-L nicht zu finden sind.
6.3 Abgrenzung zu branchenspezifischen und privaten Tarifverträgen
Während der TV-L auf den öffentlichen Dienst fokussiert ist, existieren in der Privatwirtschaft viele branchenspezifische Tarifverträge. Diese unterscheiden sich oft deutlich durch:
- Höhere Flexibilität bei Gehaltsverhandlungen und Arbeitszeiten.
- Weitreichendere regelungsfreie Spielräume für Unternehmen.
- Weniger standardisierte Karrierewege.
6.4 Fazit
Wer sich für eine Tätigkeit im öffentlichen Dienst bewirbt, sollte die Unterschiede zwischen dem TV-L und anderen Tarifverträgen genau unter die Lupe nehmen. Die Wahl des Tarifvertrags beeinflusst nicht nur Ihr Gehalt, sondern auch Ihre Arbeitsbedingungen und langfristigen Entwicklungsmöglichkeiten. Ein genauer Vergleich hilft Ihnen, die für Sie vorteilhafteste Option zu finden.
7. Wie Weiterbildungen Ihre TV-L Einstufung beeinflussen können
Weiterbildungen sind entscheidend, um im öffentlichen Dienst sowohl fachlich als auch finanziell voranzukommen. Wer nach Möglichkeiten sucht, seine TV-L Einstufung zu verbessern, findet in gezielten Weiterbildungen den richtigen Hebel. Doch wie wirken sich Fortbildungen auf Ihre Gehaltsstufe aus? Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick.
7.1 Direkte Auswirkungen von Weiterbildungen auf Ihre Eingruppierung
Im TV-L sind viele Berufe und Tätigkeitsfelder klar strukturiert, und die Eingruppierung erfolgt auf Basis von nachweisbaren Qualifikationen. Eine abgeschlossene Weiterbildung kann dazu führen, dass Ihre Tätigkeiten höher eingestuft werden, vor allem wenn Sie verantwortungsvollere Aufgaben übernehmen können. Beispiele hierfür sind:
- Der Erwerb einer Fachweiterbildung für Leitungsaufgaben.
- Eine Zusatzqualifikation, die Sie für spezialisierte Tätigkeiten befähigt, z. B. IT- oder Datenschutzkenntnisse.
- Eine Höherqualifizierung, die zu einem Berufswechsel innerhalb des öffentlichen Dienstes führt, etwa von Sachbearbeiter:in zu Fachreferent:in.
7.2 Nicht-monetäre Vorteile von Weiterbildungen
Selbst wenn eine sofortige Höhergruppierung nicht möglich ist, bringen Weiterbildungen oft langfristige Vorteile. Diese können sich in besseren Perspektiven bei internen Stellenausschreibungen, einem erweiterten Tätigkeitsfeld oder erhöhter Arbeitsplatzsicherheit bemerkbar machen.
7.3 Strategische Überlegungen
Um die besten Ergebnisse zu erzielen, sollten Sie Ihre Weiterbildungen gezielt planen. Überlegen Sie dabei:
- Welche Zusatzqualifikationen haben einen direkten Bezug zu Ihrem aktuellen oder gewünschten Tätigkeitsbereich?
- Welche Weiterbildungen sind offiziell anerkannt und im TV-L-Kontext besonders wertvoll?
- Gibt es Fördermöglichkeiten, etwa interne Schulungsprogramme oder Unterstützung über den Arbeitgeber?
Es lohnt sich, das Thema Weiterbildung aktiv in Mitarbeitergesprächen anzusprechen. Arbeitgeber im öffentlichen Dienst unterstützen die berufliche Weiterentwicklung häufig, was sowohl finanziell als auch organisatorisch von Vorteil sein kann.
8. Typische Berufe und deren TV-L Eingruppierungen im Überblick
Die TV-L Eingruppierung hängt maßgeblich von der Tätigkeit und den damit verbundenen Anforderungen ab. Um Ihnen eine bessere Orientierung zu geben, welche Entgeltgruppen für verschiedene Berufe im öffentlichen Dienst typisch sind, haben wir eine Übersicht zusammengestellt. Diese Einteilung berücksichtigt die gängige Praxis, kann jedoch je nach Bundesland und Arbeitgeber leicht variieren.
8.1 Akademische Berufe
Akademische Berufe wie Lehrer, Wissenschaftler und Verwaltungsjuristen werden je nach Qualifikation und Berufserfahrung in verschiedene Entgeltgruppen eingruppiert:
- Lehrer an weiterführenden Schulen: Je nach Schulform und Erfahrung meist in EG 11 bis EG 13.
- Wissenschaftliche Mitarbeiter an Universitäten: Häufig in EG 13 oder EG 14, abhängig von der Forschungstätigkeit.
- Verwaltungsjuristen: Je nach Aufgabenbereich und Verantwortung EG 13 bis EG 15.
8.2 Technische Berufe
Technische Fachkräfte spielen im öffentlichen Dienst eine wichtige Rolle, insbesondere in den Bereichen Bau, IT und Ingenieurwesen. Typische Eingruppierungen sind:
- Ingenieure in der Bauüberwachung: EG 11 bis EG 13.
- IT-Spezialisten: EG 11 bis EG 13, mit höheren Gruppen bei Leitungsaufgaben.
- Techniker: EG 8 bis EG 10.
8.3 Verwaltungsberufe
Verwaltungsangestellte bilden das Rückgrat vieler öffentlicher Einrichtungen, was sich in folgenden Entgeltgruppen widerspiegelt:
- Sachbearbeiter in der Verwaltung: EG 9 bis EG 11.
- Verwaltungsfachangestellte: EG 5 bis EG 8, je nach Aufgabe und Qualifikation.
- Leitende Verwaltungsmitarbeiter: EG 12 bis EG 14.
8.4 Soziale und pädagogische Berufe
Soziale und pädagogische Berufe sind ebenfalls klar geregelt:
- Sozialarbeiter und Sozialpädagogen: EG 9 bis EG 12, oft abhängig von Spezialisierung und Zusatzqualifikationen.
- Erzieher: EG 8 bis EG 9.
- Heilerziehungspfleger: EG 7 bis EG 8.
8.5 Übersichtstabelle
Berufsgruppe | Typische Entgeltgruppe |
---|---|
Lehrer | EG 11 bis EG 13 |
Ingenieure | EG 11 bis EG 13 |
Sachbearbeiter | EG 9 bis EG 11 |
Sozialarbeiter | EG 9 bis EG 12 |
Erzieher | EG 8 bis EG 9 |
Diese Übersicht zeigt, dass die TV-L Eingruppierung stark vom Aufgabenfeld und der Verantwortung abhängt. Informieren Sie sich individuell bei Ihrem Arbeitgeber oder der zuständigen Tarifstelle, um eine präzise Einstufung zu erhalten.
9. Rechte und Pflichten als TV-L Beschäftigter im öffentlichen Dienst
Wer im öffentlichen Dienst nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) beschäftigt ist, profitiert von einem klar strukturierten rechtlichen Rahmen. Dieser regelt nicht nur die Vergütung, sondern auch die Rechte und Pflichten der Arbeitnehmer. Während die Rechte Sicherheit und Transparenz bieten, liegt es gleichzeitig in Ihrer Verantwortung, Ihren Aufgaben sorgfältig nachzukommen. Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick über wichtige Aspekte.
9.1 Ihre Rechte als TV-L-Beschäftigter
Der TV-L sichert Beschäftigten unter anderem folgende Vorteile zu:
- Arbeitszeitregelung: Klare Vorgaben zu Arbeitszeit, Überstunden und Pausen, die zu einer ausgewogenen Work-Life-Balance beitragen.
- Entgeltansprüche: Garantierte Gehaltsstufen basierend auf Ihrer Eingruppierung, die durch Erfahrungsstufen angepasst werden.
- Urlaubsanspruch: Ein Mindesturlaub von 30 Tagen pro Jahr bei einer Fünf-Tage-Woche.
- Kündigungsschutz: Besonderer Schutz vor willkürlichen Kündigungen sowie geregelte Fristen.
- Sozialleistungen: Zugang zur betrieblichen Altersvorsorge (VBL), Mutterschutz und weiteren Sozialleistungen.
9.2 Ihre Pflichten als TV-L-Beschäftigter
Mit diesen Rechten gehen jedoch auch klare Pflichten einher:
Pflicht | Beschreibung |
---|---|
Treuepflicht | Sie müssen die Interessen des öffentlichen Arbeitgebers wahren und sich an dienstliche Regeln halten. |
Arbeitsausführung | Die Ihnen übertragenen Aufgaben sind sorgfältig, fachgerecht und innerhalb der Vorgaben auszuführen. |
Schweigepflicht | Sensible Daten, die Sie im Rahmen Ihrer Tätigkeit erfahren, müssen vertraulich behandelt werden. |
9.3 Fazit
Als TV-L-Beschäftigter genießen Sie zahlreiche Rechte, die Ihre Arbeit im öffentlichen Dienst attraktiv und sicher machen. Gleichzeitig ist es wichtig, sich der eigenen beruflichen Pflichten bewusst zu sein, um einen reibungslosen Arbeitsalltag für alle Beteiligten zu gewährleisten. Ein gutes Verständnis Ihrer Rechte und Pflichten hilft Ihnen, Ihre Karriere im öffentlichen Dienst effizient und zielgerichtet zu gestalten.
10. Fazit
Der Tarifvertrag der Länder (TV-L) ist ein essenzielles System für Beschäftigte im öffentlichen Dienst, das Ihnen eine klare Orientierung zur Einordnung Ihres Gehalts bietet. Mit einem strukturierten Aufbau aus Entgeltgruppen und -stufen schafft er Transparenz und Fairness in den Verdienstmöglichkeiten. Gerade durch die Vielfalt der Einstufungen und Faktoren, die Ihre Gehaltsposition beeinflussen können, ist es entscheidend, sich genau mit den geltenden Regelungen auseinanderzusetzen.
10.1 Ihre TV-L-Einstufung verstehen und langfristig optimieren
Der zentrale Punkt liegt darin, Ihre berufliche Qualifikation, Berufserfahrung und spezifischen Tätigkeiten korrekt einzuschätzen, um die passende Eingruppierung zu ermitteln. Nutzen Sie offizielle Informationsquellen, wie Tarifverträge und Personalbüros, um sich detailliert zu informieren. Eine frühzeitige und fundierte Vorbereitung auf mögliche Gehaltsgespräche oder Stellenausschreibungen kann entscheidend sein, um das Beste aus Ihrer Einstufung herauszuholen.
- Verstehen Sie die Grundbegriffe des TV-L, wie Entgeltgruppen und Erfahrungsstufen.
- Schätzen Sie Ihren Wert und Ihre Kompetenzen realistisch ein, um eine fundierte Einstufung zu beantragen.
- Erwägen Sie Weiterbildungsmaßnahmen, die Ihre Position verbessern und langfristig höhere Gehaltsstufen ermöglichen.
10.2 Das Gesamtbild im Auge behalten
Bei all den Details und Regelungen im TV-L sollten Sie die langfristige Perspektive nicht aus den Augen verlieren. Neben dem Gehalt spielen auch Sicherheitsaspekte, Entwicklungsmöglichkeiten und Zusatzleistungen für Beschäftigte des öffentlichen Dienstes eine wichtige Rolle. Indem Sie Ihre Rechte und Pflichten kennen und strategisch nutzen, können Sie nicht nur finanziell profitieren, sondern sich auch persönlich weiterentwickeln.
Abschließend lässt sich sagen: Ihre TV-L-Einstufung ist der Schlüssel zu einem fairen und erfüllenden Arbeitsverhältnis im öffentlichen Sektor. Stellen Sie sicher, dass Sie gut informiert und vorbereitet sind, um die Vorteile dieses Tarifsystems optimal zu nutzen – für Ihre Karriere und Ihren finanziellen Erfolg.
Weiterführende Links
- Tarifvertrag TV-L – Jobvector – https://www.jobvector.de/karriere-ratgeber/tv-l-tarifvertrag-deutscher-laender/
- TV-L Eingruppierung für den öffentlichen Dienst der Länder – https://www.oeffentlichen-dienst.de/tv-l.html
- Was ist Entgeltgruppe 9 TV-L? – https://www.oeffentlichen-dienst.de/tv-l.html#Was_ist_Entgeltgruppe_9_TV_l