Die Gewerkschaft Verdi zielt darauf ab, bei den für 2025 geplanten Tarifrunden für den öffentlichen Dienst in Deutschland Verbesserungen hinsichtlich der Arbeitszeit zu erzielen. Neben einer Erhöhung der Einkommen steht für Verdi vor allem die Entlastung der Beschäftigten im Fokus.
Verdi-Chef Frank Werneke betonte, dass viele Arbeitnehmer nach sicheren Freizeitgarantien und höheren Zuschlägen für Schichtarbeit verlangen.
Nach internen Diskussionen über den Sommer planen die Gewerkschaften am 9. Oktober ihre Forderungen für die Verhandlungen der Beschäftigten von Kommunen und Bund festzulegen. Der erste Verhandlungstermin ist für den 24. Januar 2025 angesetzt. Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Länder sind für später im Jahr geplant.
Um ihre Forderungen vorzubereiten, hat Verdi eine Umfrage zur Arbeitszeit unter hunderttausenden Beschäftigten des öffentlichen Dienstes durchgeführt. Die Auswertung der Umfrage, die vom Forschungsinstitut uzbonn und dem Forschungsteam Internationaler Arbeitsmarkt für Verdi durchgeführt wurde, ergab, dass lediglich etwa 20% der Beschäftigten im öffentlichen Dienst mit ihren Arbeitsbedingungen in Bezug auf die Arbeitszeit zufrieden sind.
Fast 63% berichten von vakanten Stellen, 57% geben an, dass die Arbeitsverdichtung zu hoher Beanspruchung führt. Zudem arbeiten etwa zwei Drittel der Befragten wöchentlich etwa zwei Stunden mehr, um ihre Aufgaben zu erfüllen, und mehr als die Hälfte der Beschäftigten sieht sich nicht in der Lage, bis zur Pension durchzuarbeiten.